Wissenswertes

Rücktritt des Langzeitbürgermeisters

Der Spitaler Bürgermeister Reinhard Reisinger kündigt nach knapp 32 Jahren im Amt seinen Rücktritt mit Ende März an, seine Nachfolgerin wird die aktuelle Vizebürgermeisterin Maria Fischer.

Bleibt der Gemeinde treu. Bereits seit Wochen kursieren die Gerüchte um den Rücktritt des Spitaler Langzeitbürgermeisters, nun ist es offiziell: Mit 31. März 2022 wird Reinhard Reisinger als Bürgermeister sowie von allen damit verbundenen politischen Funktionen zurücktreten. Auch wenn der einst jüngste Ortschef der Steiermark bereits vor seiner siebenten Amtsperiode angekündigt hat, dass dies seine letzte sein wird, so kam der Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt doch überraschend. Damit verlässt der längstdienende Bürgermeister in der Region, der längstdienende SPÖ-Bürgermeister in der Steiermark und der längstdienende Ortschef in der Geschichte der Gemeinde Spital am Semmering nach knapp 32 Jahren das politische Parkett. „Es waren 32 sehr schöne Jahre, weil man auch extrem viel bewegen kann“, sagt Reinhard Reisinger. Sein Bürgermeisterbüro wird er nun aus privaten Gründen räumen, dennoch wird der 58-Jährige weiterhin für alle Bürger im Gemeindeamt in seiner Funktion als Gemeindebediensteter bis zu seiner Pension im September 2023 da sein.

Ehrenamt und Hilfsbereitschaft. Genau dort sieht das Spitaler Bürgermeister-Urgestein auch den Erfolg seines ersten Wahlsieges im Jahr 1990. „Ich bin seit 1981 am Meldeamt der Spitaler Gemeinde tätig, daher haben mich bei der ersten Wahl die Spitalerinnen und Spitaler wohl als hilfsbereiten Menschen gekannt. Und auch bei zahlreichen Vereinen war ich damals tätig“, so der Langzeitbürgermeister, der 1990 als 26-Jähriger ohne jegliche politische Erfahrung kurzfristig zum SPÖ-Spitzenkandidaten wurde. Auch wenn er aufgrund seiner Bürgermeistertätigkeit bei vielen Vereinen aus Zeitgründen aufhörte, seinem Wintersportverein ist er bis heute als Schriftführer und fleißiger Helfer bei den Schirennen treu geblieben. Seit 1979 übt er dieses Amt bereits aus! Doch nicht nur auf der Schipiste hat sich in Reisinger Amtszeit vieles geändert und entwickelt, sondern auch in der Gemeinde selbst.

Eine Amtszeit von der Straße zur Schiene. Das erste echte Großprojekt wurde Reisinger 1990 quasi mit der Forderung nach der S6-Schnellstraße vorgegeben. „Wir haben damals insgesamt vier Straßensperren organisiert, der Höhepunkt war eine öffentliche Gemeinderatssitzung auf der Bundesstraße“, blickt der Bürgermeister zurück. „Ich habe Briefe an das Verkehrsministerium geschrieben und war in dieser Zeit bei drei verschiedenen Verkehrsministern vorsprechen, bis rund um die Jahrtausendwende endlich die Tunnel und die Schnellstraße gebaut wurden“, so Reisinger, der auf viele umgesetzte Gemeindeprojekte in seiner Amtszeit zurückblicken kann. Zu seinen größten und wichtigsten zählt er den Zubau des Kindergartens in den 1990er-Jahren und die Sanierung und den Zubau bei der Volksschule in den 2000er-Jahren. „Die Bildungseinrichtungen hatten bei mir immer einen großen Stellenwert“, so Reisinger, dem auch die Feuerwehren am Herzen liegen. So wurden in seiner Amtszeit das neue Spitaler Rüsthaus ebenso neu gebaut wie die Erweiterung des Steinhausers. Zu den aktuellen Erfolgsprojekten zählt der Bürgermeister die Einführung der Nachmittagsbetreuung, den Bau des Funcourts und die Ankäufe der Försterwiese und des sogenannten Ebenbauergrundes. Auf beiden Grundstücken stehen die Bauten bereits kurz vor dem Spatenstich. Neben den vorbereiteten Gemeindeprojekten steht mit dem Bau und der Fertigstellung des Semmering-Basistunnels (aktuell 2028 geplant) bereits vieles in den Startlöchern, das Reisinger nun in die Hände seiner Nachfolger übergibt.

Bekanntes Nachfolgeduo. „In meine Nachfolge wollte ich mich eigentlich auf gar keinen Fall einmischen, doch Maria und Marcel haben mich dazu gedrängt“, sagt Reisinger. „Wir wollten einfach, dass Reinhard mit all seiner Erfahrung seine Nachfolge bestimmt, weil er am besten weiß, was unsere Gemeinde braucht“, sagen Maria Fischer und Marcel Skerget, das neue Spitaler SPÖ-Führungsduo. „Damit haben wir eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend“, so Reisinger. Maria Fischer nun für die kommenden Jahre das Amt der Bürgermeisterin übernehmen. „Sie bringt jede Menge Erfahrung in der Gemeindepolitik mit und hat aus ihrer Zeit als Landtagsabgeordnete auch ein sehr gutes Netzwerk in der Region und in Graz, das auch der Gemeinde helfen wird“, so Reisinger über seine Nachfolgerin. Marcel Skerget übernimmt die Parteiführung und das Amt des Vizebürgermeisters von Maria Fischer und wird 2025 als nächster SPÖ-Spitzenkandidat gehandelt.

Im SPÖ-Klub weiter aktiv. Ebenso aus privaten Gründen wird Reinhard Reisinger mit April nach Mürzzuschlag ziehen, welches auch die Ausübung eines “normalen“ Gemeinderatsmandates nicht möglich macht. „Und ich werde auch nicht in Mürzzuschlag in irgendeiner politischen Funktion tätig“, räumt Reisinger mit Gerüchten auf, „und keine anderen politischen Ämter angehen.” Im Gegenteil, Reisinger wird seiner Spitaler Gemeinde in Form eines SPÖ-Parteimitglieds treu bleiben „und hoffentlich auch weiterhin bei unseren Klubsitzungen dabei sein“, sagt Maria Fischer. „Wenn ich gebraucht werde, helfe ich natürlich, wo es notwendig ist, auch weiterhin gerne mit“, so Reisinger. „Er bringt so viel Erfahrung mit und wir sind stolz, ihn weiter in unseren Reihen begrüßen zu dürfen“, sagt Marcel Skerget.

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1 Comment

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    Reisinger verkündigt offizielles Ende als Bürgermeister – SpaS Blog
    24. Februar 2022 at 13:47

    […] informierte Reinhard Reisinger im Gasthof Pollerus in Spital am Semmering über seinen politischen Rücktritt mit Anfang April. „Am 31. März wird meine letzte Gemeinderatssitzung sein”, sagte Reisinger. „Die 32 […]

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