Maria Fischer wurde am 22. April offiziell vom Gemeinderat zur Bürgermeisterin von Spital am Semmering gewählt, als neuer Vizebürgermeister erhielt Marcel Skerget die Stimmen. Im Anschluss wurde ein Festakt zu Ehren des Langzeitbürgermeisters Reinhard Reisinger abgehalten.
Mit Rücktritt des Spitaler Bürgermeisters Reinhard Reisinger Ende März übernahm Vizebürgermeisterin Maria Fischer bereits eine interimistische Führung der Gemeinde. Im Zuge der Sondergemeinderatssitzung am 22. April wurde Fischer mit elf von 13 möglichen Stimmen offiziell in das Amt der Bürgermeisterin gewählt. Volle Zustimmung vom Gemeinderat erhielt Marcel Skerget bei der Wahl zum Vizebürgermeister. Die offizielle Angelobung übernahm Bezirkshauptmann Bernhard Preiner. In ihrer ersten Rede betonte Fischer die Fortführung des von ihrem Vorgängers eingeschlagenen Weges und eine überparteiliche Zusammenarbeit in Sinne der Gemeinde. Mit Tränen in den Augen bedankte sich die neugewählte Bürgermeisterin bei Wegbeleitern, Förderern, Kolleginnen und ganz besonders bei ihrer Familie.
Im Anschluss an die Gemeinderatssitzung wurde ein Festakt zu Ehren des Langzeitbürgermeisters Reinhard Reisingers abgehalten. Die „Stuhleck Bradler“ und die Musikschüler sorgten für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung, die durch persönliche Laudationen langjähriger Wegbegleiter geprägt war. Der langjährige Vereinsfreund und politische Konkurrenz Richard Pink machte den Auftakt. “Egal ob Firmenrennen und Europacup, Reinhard war als Rennsekretär immer da und nie krank. Wie er das genau gemacht hat, weiß ich selber nicht”, sagte der WSV-Obmann, der auch die mehr als 40-jährige Schriftführertätigkeit Reisingers hervorhob. “Als 1990 der eigentliche SPÖ-Spitzenkandiatat seine Kandidatur zurücklegte, wurde mir gesagt: Das gibt’s den Reini Reisinger, er ist zwar erst 26 Jahre alt, aber das wäre einer. Also machte ich mich auf den Weg zu ihm. Mehrmals, denn die ersten beiden Male verneinte er meine Frage, ob er Bürgermeister werden wollen, immer”, erzählte der langjährige SPÖ-Funktionär LAbg. a.D. Karlheinz Vollmann. “Seit 39 Jahren arbeiten wir auf der Gemeinde zusammen. Oft wurden wir von anderen beneidet, dass wir keine Fusion hatten und auch, dass wir 32 Jahre lang nur einen Chef hatten. Und wir konnten uns immer auf dich verlassen”, so die Spitaler Amtsleiterin Anita Hirschler. Die ehemaligen Bezirkshauptfrau Gabriele Budiman betonte neben der guten Zusammearbeit vor allem den Einsatz Reisingers im SHV, dem er jahrelang als Obmann vorsaß. “Du bist immer für eigene Heime gestanden und du warst federführend bei all den Projekten in seiner Zeit dabei. Dazu zählt unter anderem der Bau des Kindberger Heims und auch beim Startschuss des Krieglachers warst du noch dabei. Vor allem hast du immer auch über deine Gemeindegrenze hinaus gedacht und auch gearbeitet”, so Budiman. “Als ich bei den SPÖ-Frauen öfters nach politischen Vorbildern gefragt wurde und alle auf eine starke und erfolgreiche Frau als Antwort gewartet haben, sagte ich Reinhard Reisinger”, erzählte Maria Fischer. “Reinhard, du bist nicht nur ein Vorbild für die Maria, sondern für ganze viele”, ergänzte der Brucker Nationalratsabgeordnete und SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Jörg Leichtfried. “In der Politik gibt es welche, die auf sich schauen und welche, die wirklich auf die Leute schauen. Und du warst hier eindeutig zweiteres”, so Leichtfried weiter.
“Ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass ich in den ganzen 32 Jahren einmal wirklich krank war, heute bin ich es leider”, sagte ein sichtlich angeschlagener Reinhard Reisinger zum Beginn seiner Abschlussrede. “An die Gespräche mit Karlheinz Vollmann kann ich mich auch noch gut erinnern. Wos wü der eigentlich von mir, ich bin ja erst 26, dachte ich mir damals”, erzählte Reisinger schmunzelt. “Es waren natürlich zahlreiche Projekte, die ich in meiner Zeit als Bürgermeister umsetzen konnte. Besonders wichtig war mir immer die Bildung. Besonders gerührt war ich, auch mit Tränen in den Augen, zuletzt bei den Abschiedsbesuchen in der Volksschule und im Kindergarten”, so Reisinger, der vor allem seiner Familie für das Verständnis dankte. “Und auch wenn ich jetzt in Mürz wohne, so werde ich immer ein Spitaler bleiben!” Unter stehender Ovation wurde Reisinger mit Tränen in den Augen von seinen Wegbegleitern, Ehrengästen, Freunden und der Familie beklatscht und anschließend beglückwünscht. Zum Abschluss erhielt der Langzeitbürgermeister noch eine Ehrung und ein Geschenk seitens der Gemeinde. “Du hast bereits unzählige Auszeichnungen erhalten, und bevor wir dir nun einen Ring oder eine sonstige Ehrung umhängen, haben wir uns für etwas entschieden, mit dem du als begeisterter Wanderer hoffentlich mehr Freude haben wirst”, sagte der neue Vize Marcel Skerget. Als Dank gab es für Reisinger eine geführte Wanderung auf den Großglockner und eine dazu passende Sportuhr. Außerdem wird der geplante Wohnbau im Ortszentrum die Anschrift „Reinhard-Reisinger-Platz“ tragen.
Bilder von der Gemeinderatssitzung und vom Festakt:
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