Auf der Semmering-Basistunnel-Baustelle Fröschnitzgraben in Spital am Semmering fand die offzielle Andrehfeier der zwei neuen Tunnelbohrer statt. Zahlreiche Ehrengäste wohnten der Feier bei.
So schwer wie je 400 Elefanten arbeiten sich ab sofort die beiden Tunnelbohrer Carl und Ghega – in Anlehnung an den großen Meister-Ingenieur der Semmering-Bergstrecke Carl Ritter von Ghega – durch das Semmering-Massiv. Wo sich auf anderen Baustellen und Zugängen des Semmering-Basistunnels dutzende Arbeiter in Handarbeit in die Tiefe des Berges sprengen, fräsen und bohren, erhalten die Tunnelbauer im mittleren Abschnitt ab sofort maschinelle Unterstützung: Zwei 120 Meter lange und 2.500 Tonnen schwere Maschinen – je eine pro Tunnelröhre – fressen sich beim Semmering-Basistunnel vom Fröschnitzgraben rund 9 Kilometer in Richtung Gloggnitz durch den Berg.
Beim feierlichen „Andrehen“ zum Start der ersten Maschine konnten sich Verkehrsminister Norbert Hofer, EU-Koordinator für den Baltisch-Adriatischen Korridor Kurt Bodewig, der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der niederösterreichische Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko, Baufirmen-Vertreter Karl Weidlinger und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä von diesem beeindruckenden Meilenstein überzeugen. Die Ehrengäste betonten dabei den volkswirtschaftlichen Mehrwert des Bauprojektes sowie die Bedeutung für die Zukunft der europäischen und österreichischen Verkehrsinfrastruktur.
Der Großteil des 27 Kilometer langen Bahntunnels sowie alle Zugänge werden „in Handarbeit“ im klassischen Bagger- und Sprengvortrieb errichtet. Die Geologie entscheidet, wo Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz kommen können. Beim Semmering-Basistunnel ist das in rund einem Drittel des Tunnels der Fall. Die Maschinen wurden in Frankreich gebaut und legen vor ihrem Einsatz eine 1.000 Kilometer lange Reise per Schiff und LKW zurück. Aus Platzgründen werden die beiden Bohrer hintereinander in Einzelteilen angeliefert und 400 Meter unter der Erde zusammengebaut. Die Bohrer tragen die Namen Carl & Ghega – in Anlehnung an den großen Meister-Ingenieur der Semmering-Bergstrecke Carl Ritter von Ghega. Die Namen sind das Ergebnis eines öffentlichen Namenswettbewerbes.
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