Der 62-jährige Helfried Hirsch ist der Spitzenkandidat der ÖVP Spital-Steinhaus für die bevorstehende Gemeinderatswahl. Der Bezirksförster der BH Bruck-Mürzzuschlag ist seit 1996 im Gemeinderat sowie seit 2005 Gemeindekassier und ÖVP-Ortsparteiobmann.
SpaS-Blog: Was hast du heute zum Frühstück gegessen?
Helfried Hirsch: Gegessen habe ich nichts, sondern nur einen Tee und einen Kaffee getrunken.
SB: Was läuft aktuell gut in Spital am Semmering?
HH: Die Zusammenarbeit im Gemeinderat. Es werden einige Projekte umgesetzt, die wir uns schon länger gewünscht haben.
SB: Zum Beispiel?
HH: Da gab es einige Maßnahmen, etwa Unterstützung für unsere Nahversorger im Ort, die durch die Baustelle Einbußen hatten. Ohne die Unterstützung der Gemeinde wäre das für einige Unternehmen sehr schwierig geworden.
SB: Wie siehst du generell das neue Ortszentrum?
HH: Es war der richtige Zeitpunkt für dieses Projekt. Wir haben es einstimmig beschlossen und es soll nun wieder für die nächsten 25 bis 30 Jahre Bestand haben. Im Seitenbereich setzen wir auf Pflastersteine – doch dort, wo die Fahrbahn ist und die Schneeräumung stattfinden, wird Asphalt verwendet werden, um eine Langlebigkeit zu ermöglichen. Wichtig ist dabei natürlich, dass dennoch nicht die Kosten explodieren.
SB: Was läuft nicht so gut bzw. was fehlt in Spital?
HH: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir ein neues Verkehrskonzept im Kaltenbachgraben benötigen. An stark frequentierten Wochenenden im Winter zeigt sich das immer wieder – es herrscht Stau, sodass oft nicht einmal Einsatzkräfte wie Rettung und Feuerwehr durchkommen. Zudem gehen die Leute mit Schischuhen auf der Straße, weil es ja auch keinen Gehsteig gibt. Und teilweise parken die Skigäste auch in privaten Carports oder vor Einfahrten.
SB: Was könnte man tun, um das Verkehrskonzept zu verbessern?
HH: Eine Einbahnregelung im Winter wäre eine Lösung. Zum Beispiel von der Einfahrt bei Pollerus bis zum Hausleber. Die derzeitige Situation ist chaotisch: Autos fahren unkontrolliert in beide Richtungen, und es gab bereits einige Blechschäden. Es braucht dabei natürlich ein Gesamtkonzept, dass zumindest bis zur Sonnenalm reicht. Hier muss man mit den Bergbahnen Stuhleck und den anderen Beteiligten zusammenarbeiten.
SB: Wie sieht es mit einer generellen Einbahnregelung aus?
HH: Ich denke, es ist sinnvoll, das nur im Winter umzusetzen. Die Menschen haben sich im Ortskern schnell an die neue Einbahnregelung gewöhnt. Hier hätte ich eigentlich mehr Gegenwind erwartet, aber die Umstellung ging bei den Leuten relativ schnell.
SB: Die Finanzsituation der Gemeinde wird sich mit der Fertigstellung des Semmeringtunnels um ein Vielfaches verschlechtern. Wie blickst du darauf?
HH: Ich bin seit vielen Jahren Gemeindekassier und habe die Aufs und Abs erlebt. Während der Autotunnel-Bauphase ging es uns gut, dann kamen finanzielle Engpässe und wir waren eine Zuschussgemeinde des Landes. Dank des Semmering-Bahntunnels stehen wir wieder gut da. Doch mit dem Ende der Bauphase droht erneut ein finanzielles Loch.
SB: Gibt es Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken?
HH: Wir müssen jetzt investieren, bevor wir in einigen Jahren den Gürtel enger schnallen müssen. Einsparungen sind kaum vermeidbar, vor allem bei Fördermaßnahmen und allgemeinen Ausgaben. Da wir die Einnahmen nicht wirklich erhöhen können, gilt es bei den Ausgaben einzusparen.
SB: Warum sollte man dich und deine Partei wählen?
HH: Veränderung braucht Mut, aber auch viel Erfahrung – und die bringen wir mit.
SB: Wie läuft die Zusammenarbeit mit deinen Mitstreitern Maria und Andreas?
HH: Sehr gut. Mit Maria und Andi kann ich sachlich und fair diskutieren. Natürlich gibt es ideologische Unterschiede, aber im Gemeinderat arbeiten wir konstruktiv zusammen. Viele Beschlüsse sind einstimmig, weil wir sie vorher in den Ausschüssen gut vorbereiten.
SB: Wie lautet dein Wahlziel?
HH: Ich möchte mindestens ein Mandat dazugewinnen. Wenn es mehr sind, nehme ich sie natürlich auch gerne.
SB: Welche Projekte sollten in der kommenden Periode umgesetzt werden?
HH: Ein zentrales Anliegen ist das Projekt „Betreubares Wohnen“ auf dem Ebenbauergrund. Viele Bürger haben bereits Interesse bekundet und es sollte so schnell wie möglich losgehen. Eigentlich hätte es schon im letzten Jahr losgehen sollen, aber die hohen Baukosten haben den Start verzögert. Zudem ist die Umsetzung des zweiten Teil der Försterwiese wichtig – auch wenn das nicht leicht wird, denn aktuell wollen die Bundesforste diesen Teil nicht verkaufen. Ideal wäre natürlich, wenn sich ein Bauträger wie die Firma Kohlbacher darum annehmen würde. Damit könnten wir uns als Gemeinde die Baurechtsverträge vermeiden und so die Vergabe beschleunigen.
SB: Was zeichnet Spital am Semmering aus?
HH: Die hohe Lebensqualität, der Tourismus und das Gemeinschaftsgefühl. Hier grüßen sich die Menschen auf der Straße und helfen einander. Diese Gemeinschaft macht Spital besonders.
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